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„Ich will ansprechbar sein“

Die evangelischen Kirchengemeinden in und um Lübbenau haben wieder eine zweite Pfarrerin. Friederike Pfaff-Gronau hat am Freitag ihren Dienst begonnen.

Noch sind nicht alle Umzugskartons ausgepackt und es fehlt noch an dem einen oder anderen im Pfarrhaus in der Lübbenauer Güterbahnhofstraße. Im Büro allerdings haben die Dinge ihren Platz gefunden, denn für Friederike Pfaff-Gronau geht es zu Dienstbeginn in die Vollen. Zwischen Gründonnerstag und Ostermontag stehen sechs Gottesdienste in Kittlitz, Lübbenau-Neustadt und Groß Lübbenau in ihrem Kalender. Die Vorfreude auf die Begegnungen mit den Menschen in ihrem neuen Wirkungskreis steht der 63-Jährigen förmlich ins Gesicht geschrieben. Für die Theologin ist der Dienstbeginn in Lübbenau in zweierlei Hinsicht ein Neustart. Mit dem Wechsel aus dem Landesausschusses für Innere Mission (Lafim), wo sie bis zuletzt theologische Vorständin war, geht es in Lübbenau gewissermaßen zurück zu den Wurzeln in die Gemeindearbeit. Das sei sicher eine Herausforderung, der sie sich aber gern stelle. Und schließlich hat sich das Ehepaar Pfaff-Gronau entschieden, den Lebensmittelpunkt von Kleinmachnow nach Lübbenau zu verlagern, was problemlos möglich war. Ehemann Matthias ist in der IT-Branche tätig und arbeitet ohnehin im Homeoffice. Die ausgeschriebene Stelle in Lübbenau habe sie sofort angesprochen. Eine Pfarrstelle in Berlin kam nicht infrage. Und dann habe da der Spreewald mit der schönen Landschaft und den leckeren Gurken gelockt. Wichtig sei ihr vor allem aber das Arbeiten im Team. Und das findet sie in Lübbenau. Ein Glücksgriff also, denn mit ihrer Kollegin Ulrike Garve habe von Beginn an die Chemie gestimmt, betont die gebürtige Rheinländerin. Zwar ist Friederike Pfaff-Gronau auf dem Papier für die neugebildete evangelische Gesamtkirchengemeinde Lübbenau-Neustadt - Zerkwitz – Kittlitz zuständig, doch an der für die Gemeinden gewohnten übergreifenden Arbeit wird sich nichts ändern. So wird sie also auch Gottesdienste in der Nikolaikirche halten. 

Die Pandemie macht es der neuen Pfarrerin nicht gerade leicht. Gegenwärtig sind die Gottesdienste, die unter Einhaltung aller Hygieneregeln stattfinden, die einzige Gelegenheit, die Christinnen und Christen kennenzulernen. Sie freut sich umso mehr auf diese Begegnungen und auf die gottesdienstlichen Traditionen. Bis das Leben in den Gemeinden wieder Fahrt aufnimmt, setzt Friederike Pfaff-Gronau auf telefonische Kontakte und persönliche Begegnungen bei Hausbesuchen. Ausdrücklich ermuntert sie die Menschen, zum Kennenlernen einfach mal anzurufen. „Ich will ansprechbar sein. Telefonieren geht zum Glück ohne Maske und Abstandsmeter“, sagt sie. Das Herz von Friederike Pfaff-Gronau schlägt für die Seelsorge. Ihr zweites großes Anliegen bringt sie aus ihrer jahrelangen Tätigkeit in der Diakonie mit. Zu schauen, wo es Schnittstellen zwischen den Kirchengemeinden und den diakonischen Einrichtungen gibt, findet sie interessant. Über die diakonischen Einrichtungen könne Kirche auf besondere Weise in die Gesellschaft hineinwirken. Das sei auch eine Chance für unsere Kirche und die Gemeinden, sagt sie. Eine richtige Bestandsaufnahme wird wohl erst nach Ende der Pandemie möglich sein. „Ich bin gespannt auf das, was im Gemeindeleben durch die Einschränkungen im Verborgenen schlummert und wiederbelebt werden will.“ Es gibt auch neue Ideen, wie zum Beispiel Literaturgottesdienste. Die könnten aber warten. „Erst will ich wissen, wie die Menschen hier so ticken und spüren können, was ihnen guttut.“ 

Der Einführungsgottesdienst von Friederike Pfaff-Gronau wird am 20. Juni um 14 Uhr in Zerkwitz stattfinden.