Fragen und Antworten rund um die Beerdigung

Was bedeutet eine kirchliche Bestattung?

Christinnen und Christen glauben, dass Gott das Leben schenkt und dass sie nach dem Tod zu ihm zurückkehren. So ist der Tod nicht das Ende alles Seins, sondern vielmehr ein Durchgang zu einem Leben bei Gott. Wie dieses Leben aussieht, kann nur in Bildern beschrieben werden. Die Bibel benutzt das Bild eines Festmahls, das Bild eines gemeinsamen Lebens mit Gott und das Bild des Schlafens bis zum Ende der Welt.
So ist eine christliche Bestattung nicht nur vom Gedanken des Todes bestimmt, auch wenn der Tod und seine Schrecken nicht ausgeblendet werden. Bei der kirchlichen Bestattung wird die Hoffnungsperspektive auf ein Leben bei Gott mit dem Leben des Verstorbenen verbunden. 

Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?

Oft äußern Menschen Wünsche hinsichtlich ihrer Beerdigung. Diese Wünsche sollten nach Möglichkeit auch respektiert werden. Wenn die Bestattungsform im Testament erwähnt ist, müssen Sie sich als Angehörige daran halten. Wenn keine Wünsche geäußert wurden, entscheiden die nächsten Verwandten. Sprechen Sie mit der Pfarrerin, dem Pfarrer oder dem Bestatter hinsichtlich der Liedauswahl und der Möglichkeit besonderer Formen der Bestattung.

Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?

Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit, dass er auf eine kirchliche Trauerfeier verzichtet. Es liegt allerdings im seelsorgerlichen Ermessen des Pfarrers bzw. der Pfarrerin, die Bestattung dennoch durchzuführen, wenn kirchlich gebundene Angehörige dies wünschen.

Kann ein Kind kirchlich bestattet werden, wenn es noch nicht getauft war?

Ja, wenn die Eltern das wünschen. Auch ein tot geborenes Kind kann auf Wunsch der Eltern mit einer kirchlichen Trauerfeier bestattet werden. Viele Friedhöfe haben eine besonders gestaltete Grabstätte für früh verstorbene Kinder.

Gibt es eine ökumenische Bestattung?

Nein. Eine Bestattung erfolgt in der Regel in der eigenen Konfession. Ausnahmen müssen mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.

Kann jemand, der Suizid begangen hat, kirchlich bestattet werden?

Ja, ein Suizid ist kein Hinderungsgrund für eine kirchliche Bestattung.

Was ist eine Aussegnung?

Nach der alten Tradition wurde von dem Verstorbenen im eigenen Haus Abschied genommen. In vielen Dörfern gibt es diese Tradition der Aussegnung des Verstorbenen im Wohnhaus noch immer. Fragen Sie in Ihrer Gemeinde um Rat und äußern Sie Ihre Wünsche.

Kann ich auf einem Friedhof meiner Wahl bestattet werden?

In der Regel schon. Es hängt allerdings von der Ordnung der zuständigen Friedhofsverwaltung ab, ob sie eine Bestattung Auswärtiger zulässt.

Was kostet eine Beerdigung?

Neben den Kosten für Sarg, Grab und Kränze können noch Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle oder der Kirche und die Inanspruchnahme des Organisten oder der Organistin hinzukommen. Für die Begleitung durch die Pfarrperson enstehen keine Kosten. 

Muss bei einer Trauerfeier unbedingt gesungen werden?

Natürlich kann man auf Lieder bei der Trauerfeier verzichten. Aber bedenken Sie, der Gesang kann hilfreich sein und Ihnen in Ihrem Schmerz Trost spenden. Auch wenn Sie selbst nicht singen wollen oder können gibt es meist Menschen im Trauergottesdienst, die mitsingen. Eine Alternative ist, neben dem Gesang ein oder zwei Instrumentalstücke spielen zu lassen. Das muss auch nicht Kirchenmusik sein, denn die Trauerfeier dient auch der Erinnerung. Was der Verstorbene gern gehört hat, passt oft auch in die Trauerfeier. Ihr Pfarrer oder Ihre Pfarrerin kann helfen, die passende Musik zu finden.

Wie läuft eine christliche Bestattung ab?

Die Trauerfeier findet in der Regel in einer Friedhofskapelle statt. Nach der Trauerfeier begleiten die Gäste den Verstorbenen in einem Trauerzug zum Grab. Dort wird ein biblisches Wort und das Vaterunser gesprochen. Eine christliche Bestattung hat untenstehenden Ablauf: 

  • Musik
  • Begrüßung
  • Gebet
  • biblische Lesung
  • Predigt
  • Abschiednahme
  • Lied
  • Gebet
  • Segen.

 In einem der folgenden Gottesdienste der Gemeinde wird der Verstorbene genannt. Die Angehörigen werden in die Fürbitte eingeschlossen. 

 

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Thomas Köhler

Superintendent

Paul-Gerhardt-Straße 2

15907 Lübben

03546 1791422

superintendent@kirchenkreis-niederlausitz.de

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