Liebes Präsidium! Liebe Geschwister!
Mich bedrückt die Situation nach der Landtagswahl im September. Nicht, weil ich mit den Ergebnissen, die Parteien eingefahren haben, unzufrieden bin. Da werden wir sowieso alle verschiedene Meinungen haben. Nein – mich bedrückt, dass wir möglicherweise auf eine Zeit zugehen, in der wir keine handlungsfähige Regierung haben. Aus der Geschichte wissen wir, welche Wohltat eine Regierung ist, die ihre Arbeit tut, aber auch in Haftung genommen werden kann für das, was sie tut. Nach der Wahl zeichnet sich jedoch nicht ab, dass es eine solche Regierung geben kann. Insofern bin ich bedrückt.
Darf man jedoch über diese Frage überhaupt in einer christlichen Gemeinde, ja in einer Kreissynode nachdenken? In einem ökumenischen Gottesdienst in unserem Kirchenkreis fiel mir auf, dass beim Fürbittengebet kein Vertreter einer der mitwirkenden Gemeinden dabei war. Ich fragte ein Mitglied dieser Gemeinde. Es sagte mir: „Bei uns gibt es ein solches Gebet nicht. Wenn wir für andere beten, dann kommen wir auf politisches Gebiet. Dann beginnen wir uns zu streiten. Das wollen wir nicht. Dazu geht es doch vor allem um unser Verhältnis zu Gott.“
Ich habe lange über diese Antwort nachgedacht. Haben wir als Christen eine Verantwortung für andere? Und wenn ja, erstreckt sich diese Verantwortung auf die Gesellschaft? Die erste Frage muss ich mit ja beantworten. Wir haben eine Verantwortung für andere. Schon Paulus hat in den Gemeinden, die er gegründet hat, Geld für die notleidende Gemeinde in Jerusalem gesammelt. Aber betrifft diese Verantwortung auch Menschen, die zu keiner christlichen Gemeinde gehören. Oder sind wir nur an unsere Gemeindeglieder gewiesen?
Wenn wir auf Jesus blicken, dann hat er sich auch um die gekümmert, die keine Juden waren. Er hat der syrophönizischen Frau geholfen, weil sie so stark gebeten hat. Er hat der Frau am Jakobsbrunnen ihre inneren Nöte abgenommen. Und er hat die Geschichte vom barmherzigen Samariter erzählt, der dem hilft, der ihm vor den Füßen liegt. Mein Nächster ist der, der mir vor den Füßen liegt. Wir haben als Christen eine Verantwortung für andere, egal, wer sie sind. Sicher können wir nicht allen helfen, aber auswählen, wem wir helfen wollen, können wir nicht. Da steht der hilfsbedürftige Nachbar neben dem Flüchtling aus der Ukraine.
Damit sind wir direkt bei der zweiten Frage: Erstreckt sich diese Verantwortung für andere auf die Gesellschaft? Wenn wir in die Geschichte der Kirche schauen, wurde diese Verantwortung für die Gesellschaft immer bejaht.
Manchmal war sogar vom Wächteramt der Kirche die Rede, auch wenn hier durchaus zu fragen ist, ob wir uns damit nicht überheben. Wenn wir die Verantwortung für die Gesellschaft nicht wahrgenommen hätten, wären die Kirchen im Jahr 1989, also vor 35 Jahren, nicht offen gewesen. Dann hätte es den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung nicht gegeben. Wir Christen leben in dieser Welt und müssen unseren Beitrag dafür leisten, dass diese Welt ein Lebensort für alle Menschen ist.
Das gilt auch für unsere Kirche. Jedoch ist diese Verantwortung nie parteipolitisch verengt. Sie stellt auch keine direkten politischen Forderungen. Und so ist es nicht immer einfach, die Balance zu halten zwischen der notwendigen Zurückhaltung und dem ebenso notwendigen Einsatz. Manchmal tun wir zu wenig, manchmal setzen wir uns zu stark in eine Richtung ein.
Um es in zwei Richtungen zu illustrieren: Wir stehen ein für die Geltung des fünften Gebotes „Du sollst nicht töten“. Ja, natürlich. Wir fordern damit das Schweigen der Waffen. Aber wir fordern es nicht einseitig. Und wir fordern zugleich den gerechten Frieden, der beide Seiten eines Konflikts zu seinem Recht kommen lässt. Der Verzicht auf Waffenlieferungen kann durchaus eine persönliche Forderung sein, aber wohl nicht die Forderung unserer Kirche, wenn damit die Unterdrückung von Menschen verbunden ist. Dietrich Bonhoeffer, der evangelische Pfarrer und Mitglied der bekennenden Kirche, hat lange über diese Frage nachgedacht. Damals ging es auch um einen mörderischen Krieg. Und er hat für sich die Entscheidung getroffen, sich dem Widerstand gegen Adolf Hitler anzuschließen. Er war bereit, Gewalt zu akzeptieren. Als er dafür ins Gefängnis kam, hat ihn die bekennende Kirche nicht auf ihre Fürbittenliste gesetzt, weil er nach deren Meinung politischen Widerstand geleistet hat. Später hat er seine Haltung mit dem Leben bezahlt. Wir sehen heute, dass er uns ein differenziertes Nachdenken gelehrt hat. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass wir in einer Welt leben, in der sich der Stärkere nimmt, was er will.
Ja, auch Waffen zu liefern ist falsch, weil damit Menschen getötet werden. Aber wir leben in einer Welt, in der häufig nicht zwischen richtig und falsch zu wählen ist. Oft steht nur die Wahl zwischen falsch und falscher. Wir haben neu zu buchstabieren, was Martin Luther gemeint hat, als er beton hat, dass wir immer schuldig werden. Die Stimme des Friedens muss erhoben werden. Aber die Konkretisierung dieser Forderung durch bestimmte Maßnahmen sollen wir denen überlassen, die dazu gewählt sind. Wir sind als Kirche nicht die bessere Partei.
Die andere Richtung, in der die Verantwortung für die Gesellschaft angefragt wird, ist die Entscheidung unserer Landessynode, dass eine Mitarbeit in den Leitungsgremien unserer Kirche nicht mit der Mitgliedschaft in der AfD oder der Kandidatur für diese Partei vereinbar ist. Richtig ist, dass nicht alles, was gedacht werden kann, auch gesagt werden soll. Unser christliches Menschenbild sieht im anderen immer den Mitmenschen. Es gibt kein Volk, auch nicht das unsere, das höher zu denken ist als ein anderes. Menschen in Orte abzuschieben, an denen sie nicht leben können, widerspricht unserer Überzeugung, dass jeder Mensch ein Lebensrecht hat.
Immer wenn solche Überzeugungen laut werden, wenn solches Handeln gefordert wird, müssen wir unsere Überzeugung laut werden lassen. Ob das zu einen Unvereinbarkeitsbeschluss führen muss, kann man mit Recht anfragen. Jedoch bleibt die Aufgabe bestehen, hier unserer Gesellschaft immer wieder den Spiegel vorzuhalten. Unsere Verantwortung für die Gesellschaft gebietet, immer wieder eine menschliche Haltung gegenüber anderen einzufordern. Ja, wir sind mitverantwortlich für unser Zusammenleben in diesem Land, wir als einzelne, aber auch wir als Kirche. Und das auch, weil wir an die Menschen gewiesen sind.
Damit bin ich bei meinem zweiten Thema. Auch hier geht es um das Miteinander von Gesellschaft und Kirche, wenn auch ganz anders. Vor wenigen Monaten haben Menschen, die vorrangig aus dem Baubereich kommen, ein Kirchenmanifest veröffentlicht. Sein Titel ist „Kirchen sind Gemeingüter“. In ihm wird gefordert, dass Kirchen in eine neue Form des Eigentums übernommen werden sollen, möglicherweise eine Stiftung.
Es heißt: „Als ererbte Räume sind Kirchen Gemeingüter, sie gehören allen.“ Seit dem Erscheinen dieses Manifestes wird darüber intensiv diskutiert.
Ja, es ist wahr, dass Kirchen öffentliche Räume sind, dass sie für alle Menschen offen sind. Aber sie sind eben auch Räume, in der Menschen die Gegenwart Gottes stärker als in anderen Räumen spüren. Sie sind Orte der Verkündigung von Gottes Liebe zu uns Menschen, und das bereits durch ihr Vorhandensein, ihre Ausstattung, ihre Formen- und Bildsprache. Sie sind Orte der christlichen Gemeinschaft.
Wir müssen – leider – anerkennen, dass wir nicht alle Kirchen so erhalten könne, wie es gut wäre. Es gelingt uns nur bedingt, unsere Kirchen auch an den Wochentagen offenzuhalten. Wir erreichen mit unseren tradierten Formen nur noch eingeschränkt die Menschen in unseren Orten. Und doch sind es unsere Gebäude, Gebäude, die zu Gottes Ehre gebaut wurden, und die wir an unsere Nachkommen übergeben wollen. Ich gestehe, dass ich auch nicht weiß, wie wir alle diese Häuser Gottes erhalten können. Und wir stehen ebenso dafür, dass es eine Verantwortung der Gesellschaft für die Erhaltung dieser Gebäude gibt. Dankbar nehmen wir wahr, dass das Land Brandenburg in jedem Jahr viel Geld für die Erhaltung der Kirchen bereitstellt, wie übrigens auch viele Menschen sich ansprechen lassen, wenn die Frage nach einer Sanierung einer Kirche steht.
Und doch wäre ein Eigentumswechsel der Kirchen in das gesellschaftliche Eigentum eine Enteignung von Kirchen. Wir können es in anderen europäischen Ländern sehen, dass das staatliche Eigentum von Kirchen ihre Erhaltung nicht sicherstellt.
Zugleich jedoch müssen wir anerkennen, dass es auch uns nicht gelingen wird, alle unsere Kirchen zu erhalten. Schon jetzt haben wir auch in unserem Kirchenkreis Kirchen, die dringend saniert werden müssen. Jedoch reichen die Mittel, auch mit Fördermitteln, dazu nicht aus. Auch wenn es immer wieder Wunder gibt.
So wie in Laasow. In einem Jahr hat die kleine Gemeinde vor Ort, oder genauer Menschen, die nicht alle zur Gemeinde gehören, Gelder und Zusagen in Höhe von ca. 35.000 € gesammelt. Damit kann die Kirche zwar nicht umfassend saniert werden, aber mit dadurch möglichen Fördermitteln kann sie jetzt erst einmal gerettet werden. Dennoch geht der Leiter unseres Kirchlichen Bauamtes davon aus, dass wir bis in 35 Jahren drei von zehn Kirchen nicht mehr halten können. Und das gilt insbesondere in unserem ländlichen Kirchenkreis, in dem statistisch weniger als 200 Menschen eine Kirche erhalten müssen. Eine Kirche wird nur erhalten werden, wenn sie genutzt wird. Bei der Frage, welche Nutzung wir finden, werden wir kreativer werden müssen. Hier müssen wir weiterdenken und offener sein. Hier wird uns hoffentlich das Zentrum für Dialog und Wandel helfen können. Aber vielleicht hören wir dazu noch etwas mehr von der Leiterin dieses Zentrums, Pfarrerin Dorothee Land. Liebe Dorothee, sei in unserem Kirchenkreis herzlich willkommen! Schön, dass du da bist.
Das, was bei der Nutzung von Kirchen gilt, gilt insbesondere für unsere Arbeit als Kirche. Wir müssen für neue Formate offen sein und die Möglichkeiten, die sich uns bieten, sehen. Immer wieder höre ich den Satz: „Wir wollen keine Eventkirche sein.“ Welcher Hochmut spricht aus diesem Satz! Woher wissen wir, wie wir als Kirche richtig sind, wie wir sein sollen. Die Gestalt von Kirche, ihre Art, Kirche zu leben, ist so unterschiedlich, wenn wir uns in unserer Welt umsehen. Uns ist kein Auftrag gegeben, den agendarischen Gottesdienst als einzige Form zu leben. Der Auftrag, der uns gegeben ist, lautet: „Gehet hin in alle Welt. Lehrt sie zu halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Es geht darum, Menschen zu erreichen. Das und nur das ist unsere Aufgabe. Wo und wie wir das tun, ist uns nicht gesagt. Ich kann diesen Auftrag nur so lesen, dass wir das tun, was Menschen guttut. Ob das dann ein Gottesdienst im Wald, ein Park-Gottesdienst, ein Schlager-Gottesdienst, eine Hubertus-Messe, eine Andacht bei einem Dorf- oder Stadtfest oder etwas ganz anderes ist, tut nichts zur Sache. Auch ein Nachdenken über die Art, wie wir in unserer Gesellschaft als Christen leben wollen, eine Freizeit für Alleinerziehende und ihre Kinder, ein Wellness-Wochenende mit dem Nachdenken über den Sinn des Lebens, das Erzählen der Weihnachtsgeschichte im städtischen Kindergarten kann eine Form sein, in der wir unseren Auftrag erfüllen. Ich bin mir sicher, dass wir bei weitem noch nicht alle unsere Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Ich denke auch an das Krippenspielprojekt in diesem Jahr. In vielen Orten gelingt es, für die Krippenspiele Menschen einzubinden, die sonst selten oder sogar nie in der Kirche sind. Wir stellen als Kirchenkreis in diesem Jahr verschiedene Krippenspiele zur Verfügung, Abläufe von Christvespern mit Predigten, eine Förderung für die Musik in den Christvespern. Es wäre wunderbar, wenn in vielen Kirchen zu Weihnachten diese Möglichkeiten genutzt werden. Wer mittun möchte oder aber auch Fragen hat, kann sich an unsere Öffentlichkeitsbeauftragte, Frau Dorn, wenden, oder natürlich auch an mich. Seien wir offen für die Möglichkeiten, die wir haben! Und lassen wir uns nicht entmutigen, wenn Dinge nicht gelingen. Es ist uns nicht versprochen, dass alles klappt. Die Zusage Jesu lautet: „Ich bin bei euch.“ Auch im Scheitern. Aber auch im immer wieder neu und anders anfangen.
Und dann möchte ich mit Ihnen über ein drittes Thema nachdenken, ein Thema, das mich unglaublich bewegt, das Thema der Menschen, die in unserem Kirchenkreis als Mitarbeitende, als Pfarrerinnen und Pfarrer Dienst tun.
An die Menschen, die in diesem Jahr in Gottes Welt gerufen wurden, haben wir bereits gedacht. Gerade der so plötzliche Tod von Cord Heinemann vor wenigen Tagen treibt mich und viele von uns so stark um. Wie kann ein Leben so schnell zu Ende sein? Auch wenn wir in den letzten Jahren das schon mehrfach in unserem Kirchenkreis erlebt haben, kann ich mich an ein solches Ende des Lebens nicht gewöhnen. Es bleibt immer eine Anfrage an mich, an das Leben an sich.
Aber auch wenn ich von dem Sterben von Menschen absehe, stehen wir auch in unserem Kirchenkreis vor immens großen Veränderungen. In diesem Jahr wurden acht Menschen aus den verschiedensten Gründen aus ihrem Dienst im Kirchenkreis verabschiedet. Ich war vor wenigen Tage bei einem Treffen von zehn Menschen, die in einer Region unseres Kirchenkreises arbeiten. Als wir uns angesehen haben, wurde uns deutlich, dass in acht Jahren nur noch zwei von uns in Lohn und Brot sein werden. So viele Menschen werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Zugleich gibt es so wenige Menschen, die die freien Stellen auffüllen können. Wir haben in den letzten Jahren versucht, durch die Ausbildung von Menschen aus unserer Region Stellen zu besetzen. Ich bin dankbar, dass zwei Menschen in der Kirchenmusik ihre Ausbildung absolviert haben bzw. noch dabei sind. Sie helfen uns, dass die Orgel im Gottesdienst erklingt und dass Chöre singen können. Zugleich sind wir dabei, drei Stellen in der Kirchenmusik in Luckau, Lübbenau und Lübben auszuschreiben. Es ist ein neues Modell, ein Teamkantorat angedacht. Ich hoffe auf Bewerbungen.
Ich bin dankbar, dass sich drei Menschen in der Arbeit mit Kindern berufsbegleitend haben ausbilden lassen. Drei weitere sind in der Ausbildung. Alles das ist gut und hilft uns.
Jedoch ist die Ausbildung von Menschen aus unserem Kirchenkreis kein Modell für die Besetzung der Pfarrstellen. Derzeit haben wir drei freie Pfarrstellen: in Langengrassau, in Klettwitz und in Senftenberg.
Alle drei waren mehrfach ausgeschrieben. Auch Anträge auf Entsendung von jungen Pfarrerinnen und Pfarrern haben wir geschrieben. Alles war ohne Erfolg. Ich fürchte, dass zumindest die Stelle in Langengrassau nicht besetzt werden kann, auch wenn Sie sie im Stellenplan finden.
Schwer ist besonders die Situation in der Region Senftenberg. Hier hat sich die Zahl der besetzten Pfarrstellen in den letzten zwei Jahren von mehr als fünf auf weniger als zwei verringert.
Eine Stelle in der Gemeindepädagogik wurde unerwartet vakant. Und mit dem Tod von dem Jugendmitarbeiter Cord Heinemann liegt auch die Jugendarbeit brach. Und das in einer Situation, in der in wenigen Monaten eine neue große Gemeinde entstehen wird, die eine Begleitung braucht. Ich danke Pfarrerin Uta Wendel und meinem Stellvertreter Markus Herrbruck, die neben ihrer Arbeit in ihren Gemeinden in und um Senftenberg Dienst tun.
Sie nehmen weite Wege von Doberlug-Kirchhain und Finsterwalde auf sich, um die Not zu lindern. Und doch fürchte ich, dass in den nächsten Monaten nur noch zentrale Gottesdienste und Kasualien möglich sein werden. Und das trotz des Einsatzes von Lektorinnen und Lektoren und Prädikantinnen und Prädikanten. Stellvertretend und im Bewusstsein, dass ich ganz sicher Menschen vergesse, möchte ich hier einige Namen nennen: Laszlo Bagyi, Sebastian Gläser, Beate Bergmann, Franziska Dorn und Fred Baranius.
Es ist wunderbar, dass sie uns helfen. Und doch dürfen wir die Menschen, die die Gemeinden ehrenamtlich unterstützen, nicht überfordern. Auch ihr Einsatz muss im Rahmen bleiben, damit sie ihren Dienst mit Freude tun können.
Dennoch fehlen uns Menschen, die in den Pfarrdienst gehen. Nur selten lassen sich junge Menschen in unsere Region locken. Ich fürchte, auch aus diesen Gründen werden wir anders arbeiten müssen, als wir es gewohnt sind. Eine Not in einer Region strahlt weit über diese Region hinaus. Sie verändert auch die Arbeit in den Gemeinden, in denen Mitarbeitende und Pfarrerinnen arbeiten, die in den Vakanzen helfen. Ich glaube, wir ahnen noch nicht wirklich, was uns bevorsteht.
Und doch will ich auch bei diesem Thema nicht in der Verzweiflung enden. Ich freue mich, dass in den letzten Monaten vier junge Menschen bei uns ihre Arbeit aufgenommen haben. So in Lübben in der Arbeit mit Jugendlichen und in der Arbeit mit Kindern, in Luckau in der Jugendarbeit. Und in Senftenberg wird in der nächsten Woche eine junge Frau anfangen, mit Kindern zu arbeiten.
Drei von ihnen kommen ursprünglich aus unserer Region. Sie sind durch die christliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und durch evangelische Schulen geprägt worden und ermutigt, ihren Beruf zu ergreifen. Wenn uns das häufiger gelingt, wäre es wunderbar.
Ich danke Ihnen für Ihr Zuhören!
11. Oktober 2024