Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu Christi auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ (Klage, Trauer) ab. Dieser Tag markiert den Höhepunkt der sechseinhalb Wochen dauernden Passionszeit. In dieser Zeit des Kirchenjahres gedenken Christinnen und Christen der Passion Christi, also seines Leidens und Sterbens.
Die Woche, in der der Karfreitag liegt, heißt Karwoche. Wie im Kirchenjahr beziehen sich die Festtage dieser Woche auf wichtige Ereignisse des Lebens Jesu. Am Palmsonntag wird des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht. Am Gründonnerstag erinnern sich Christinnen und Christen an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung. Dem Karfreitag folgt der Karsamstag, der Tag der Grabesruhe. Mit diesem Tag endet die Karwoche.
Der biblische Hintergrund
Jedes der vier Evangelien berichtet ausführlich von den Ereignissen, die zu Jesu Kreuzigung geführt haben. Dazu zählen der Beschluss der Hohepriester, Jesus wegen Gotteslästerung anzuzeigen, der Verrat des Judas, das Gebet Jesu im Garten Gethsemane, seine Gefangennahme, das Verhör vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus, und schließlich die Verurteilung und die Kreuzigung.
An Ostern feiern Christinnen und Christen die Auferstehung Jesu. Die Tage von Gründonnerstag bis Ostersonntag bilden den Höhepunkt des Kirchenjahrs. Wie kein anderes Fest führt das Osterfest in das innerste Geheimnis des Glaubens: die Erlösung und die Neuschöpfung, welche Gott in Jesus Christus vollbracht hat.
Mit seinen Bräuchen und seiner reichen liturgischen Tradition gibt das Fest Gelegenheit, dieses heilsgeschichtliche Ereignis zu feiern und zu erleben. Dazu gehört die Folge der Zeiten. Mit Ostern endet die Passions- und Fastenzeit. Es beginnt die fünfzigtägige österliche Freudenzeit, an deren Ende das Pfingstfest steht. Auf dem Weg Jesu schreiten die Gläubigen vom Verderben zum Heil, vom Verzicht zur Fülle und vom Leiden zur Freude.